Die Treuchtlinger Wassergruppe hat sich mit der bundesweiten Aktivistengruppe „Guter Grund“ getroffen, um über eine Zusammenarbeit beim Thema Wasserentnahmerechte zu sprechen. Im Fokus steht das Unternehmen Altmühltaler Mineralbrunnen, das inzwischen zu Aldi Nord gehört. Immer wieder gibt es öffentliche Diskussionen, ob die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens hinter dem öffentlichen Interesse an einer langfristig gesicherten Wasserversorgung zurückstehen sollten.
Jüngst wurden dem Unternehmen zwar zwei neue Brunnen genehmigt, diese fördern jedoch nicht mehr aus der als übernutzt geltenden Tiefengrundwasserschicht, sondern aus jüngeren Wasserschichten. Dennoch kritisiert die Wassergruppe weiterhin, dass Unternehmen wie Altmühltaler öffentliche Ressourcen wie Wasser entnehmen, ohne dafür angemessen zu zahlen – ein Problem, das auch andere Ressourcen wie Sand oder Naturstein betrifft.
Der lokale Protest soll nun auf eine größere Ebene gehoben werden. Die Wassergruppe betont die zunehmende Wasserknappheit und kritisiert besonders die langjährige, gebührenfreie Wasserentnahme durch Altmühltaler/Aldi Nord. Solche Praktiken seien angesichts knapper werdender Wasservorräte nicht mehr zeitgemäß.
Bei einem gemeinsamen Rundgang mit „Guter Grund“ wurden das Abfüllwerk, die neuen Brunnen und das Logistikzentrum des Unternehmens besichtigt. In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass ähnliche Probleme auch in anderen Regionen Deutschlands bestehen, etwa in Bergen oder Osnabrück. Neben den Wasserrechten wurde auch die Belastung durch den Lkw-Verkehr thematisiert.
Die Treuchtlinger Wassergruppe will ihre Informationsarbeit fortsetzen und weiter Mitstreiter gewinnen. Auch „Guter Grund“ prüft, ob gezieltes Organizing in Treuchtlingen sinnvoll ist, um lokale Themen auf eine größere Ebene zu heben. Dabei setzt die Gruppe auf strategisches Kampagnen-Know-how und gegebenenfalls auch zivilen Widerstand.
Die Entnahmerechte von Altmühltaler Mineralbrunnen für 250.000 Kubikmeter Tiefengrundwasser laufen 2026 aus und sollen möglichst durch neue Rechte auf andere Wasserschichten ersetzt werden. Wie sich die Zusammenarbeit zwischen den Gruppen entwickelt, bleibt abzuwarten.