Neue Prognosen: Steht uns ein Hitze- & Dürresommer bevor?
Grenzüberschreitende Recherche: Europa in der Wasserkrise
Den Flüssen fehlt Wasser, der Boden ist außergewöhnlich trocken, Waldstücke brennen – Fachleute zeigen sich beunruhigt über die anhaltende Dürre der letzten Monate. Für die kommenden Monate deutet sich zudem eine bedrohliche Wetterlage an.
Auf den Karten des Dürremonitors ist Deutschland seit Wochen in Rot getaucht: Der Oberboden bis 25 Zentimeter ist vorwiegend in Norddeutschland dunkelrot, was laut dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung so viel wie eine »außergewöhnliche Dürre« bedeutet. Seit Beginn der Datenauswertung im Jahr 1931 war es hierzulande im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April noch nie so trocken wie in diesem Jahr.
Der Sommer beginnt laut meteorologischem Kalender erst in zwei Wochen: Deutschland geht also dürregeplagt in die warme Jahreszeit, und Meteorolog:innen sehen wenig Anzeichen auf Besserung. Schon in den kommenden Wochen entscheidet sich, wie heftig der Sommer für Ökosysteme und Landwirtschaft wird. Regnet es wieder, könnte das Wasserdefizit zumindest teilweise aufgefangen werden. Bei den Temperaturen gibt es laut den Langzeitvorhersagen keine Entspannung. Wärmere Sommer bedeuten auch, dass Wasser schneller verdunstet und knapper wird. Niederschläge sind schwerer zu prognostizieren als Temperaturen.
Es muss nicht katastrophal trocken werden – es könnte auch schwere Gewitter und Unwetter geben: Die Vorhersagen für den Sommer sind mit großer Unsicherheit behaftet sagt das Europäische Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage. Auch deren Modelle prognostizieren „überdurchschnittliche europäische Sommertemperaturen“ die praktisch in ganz Europa deutlich über den langjährigen Durchschnittswerten liegen würden. Für den Niederschlag sieht auch das ECMWF eine „geringe Neigung der Wahrscheinlichkeiten in Richtung Trockenheit“, vorwiegend im östlichen Teil des Kontinents.
Mehr Hintergründe im Artikel „Meteorologen fürchten neuen Katastrophensommer“ (Susanne Götze) im Spiegel.
Recherche „To the Last Drop: Europe’s Hidden Water Crisis“: Viele Gemeinden in der gesamten EU sind mit einer wachsenden Wasserkrise konfrontiert, die durch jahrzehntelanges Missmanagement des Grundwassers und den Klimawandel verschärft wird. Immer mehr Grundwasserkörper sind quantitativ in schlechtem Zustand und fast zwei Drittel des Trinkwassers sind auf unterirdische Reserven angewiesen. Die Betroffenen versuchen, sich anzupassen und zu wehren. Doch die Bekämpfung der Wasserungleichheit erfordert politische Antworten.
Die grenzüberschreitende Untersuchung von Adina Florea, Antonia Gross, Elena Ledda & Elena Matera untersucht die Grundwassererschöpfung in Rumänien, Italien und Deutschland (englisch).
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Quelle: Water Justice Kanal