Die zunehmende Trockenheit in Deutschland sorgt auch in Treuchtlingen für wachsende Sorgen um die Wasservorräte. Aus diesem Grund traf sich die örtliche Wassergruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der bundesweiten Umweltinitiative „Guter Grund“, die sich für den Schutz planetarer Grenzen und eine enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft einsetzt. Ziel des Treffens war es, die angespannte Wassersituation vor Ort zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.
Im Mittelpunkt der Kritik steht die langjährige, gebührenfreie Wasserentnahme durch die Firma Altmühltaler Mineralbrunnen, die inzwischen zu Aldi Nord gehört. Die Wassergruppe bezeichnet diese Praxis als nicht mehr zeitgemäß und unverantwortlich angesichts der knapper werdenden Wasservorräte. Öffentliche Ressourcen wie Wasser sollten nicht ohne angemessene Gegenleistung genutzt werden.
Während eines gemeinsamen Rundgangs durch die Innenstadt wurden das Abfüllwerk sowie zwei neu gebohrte Brunnen auf städtischem Grund und auf dem Gelände des Logistikzentrums an der Heusteige besichtigt. In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass ähnliche Probleme auch in anderen Regionen Deutschlands bestehen, etwa in Bergen oder Osnabrück, wo „Guter Grund“ bereits mit lokalen Initiativen kooperiert. Neben der Wasserentnahme wurde auch die starke Belastung durch den Lkw-Verkehr des Unternehmens thematisiert.
Die Wassergruppe fühlt sich durch den Austausch bestärkt, ihre Informationsarbeit in der Region fortzusetzen. Sie plant regelmäßige Veranstaltungen, um auf die Dringlichkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit Wasser aufmerksam zu machen und weitere Unterstützer zu gewinnen. Derzeit verfügt die Firma Altmühltaler Mineralbrunnen/Aldi Nord über Entnahmerechte von 250.000 Kubikmetern Tiefengrundwasser aus dem Sandsteinkeuper und 400.000 Kubikmetern Oberflächenwasser pro Jahr. Allein die Menge des Oberflächenwassers würde ausreichen, um den Wasserbedarf der Bevölkerung von Treuchtlingen zu decken.