Deckel Wasserflaschen

Getränkehersteller vs. Bürger: Debatte ums Treuchtlinger Wasser

Der aktuelle Konflikt in Treuchtlingen dreht sich um die Nutzung von Grundwasser durch den Getränkehersteller Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH (seit kurzem Teil von Aldi Nord). Das Unternehmen fördert jährlich mehrere hunderttausend Kubikmeter Tiefengrundwasser aus dem sogenannten „Eisensandstein‑Aquifer“ und verkauft es als Mineralwasser.

Bürgerinitiativen und die lokale Wassergruppe sehen darin eine Gefahr für das kostbare Grundwasser, das seit Jahrhunderten unbeeinflusst bleibt und als „eiserne Reserve“ für die Versorgung der Bevölkerung gilt. Sie fordern einen strengeren Umgang mit der Ressource und kritisieren, dass das Wasser praktisch kostenfrei abgepumpt werden kann.

Um den Spannungsbogen zwischen Wirtschaft, Bevölkerung und Umweltschutz zu lösen, hat die Bürgermeisterin Kristina Becker (CSU) gemeinsam mit dem Landratsamt Weißenburg‑Gunzenhausen und dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach folgende Maßnahmen beschlossen:

  • Zwei neue Brunnen in einer tieferen Wasserschicht (Eisensandstein) werden betrieben.
  • Aus diesen neuen Brunnen sollen künftig insgesamt 200 000 m³ Wasser pro Jahr entnommen werden.
  • Die Entnahme aus dem bisherigen Sandsteinkeuper wird auf 50 000 m³ reduziert.

Damit soll ein Ausgleich geschaffen werden, der den Fortbestand der lokalen Wasserversorgung sicherstellt, gleichzeitig aber den betrieblichen Bedarf des Unternehmens deckt. Die Debatte verdeutlicht die wachsende Bedeutung von nachhaltigem Grundwassermanagement in Bayern, insbesondere angesichts des Klimawandels und steigender Wasserknappheit.

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